Drachen, Doppelgänger und Dämonen

Ich denke ich war mit 16,17 einer der wenigen in Graz welche den damals noch in seinen Weiten kaum gewürdigten Meister seines Faches, meanwhile längst zum weltberühmtesten und vielleicht Public erfolgsreichsten Neurologen aufgestiegen, las und sich daran berauschte.

Oliver Sacks

Alle seine Werke zu lesen wäre etwas langweilig, der tausendste Fall ist dann wohl einer Zuviel, aber ich liebe die Querverbindungen zu meiner Jugend, es macht alles so folgerichtig und rund und es ist schön zu wissen wie selektiv intelligent ich bereits damals Masterworks zu erkennen fähig. Das braucht mein kleiner Narzisst 🙂

Kaum anders bei Terry Pratchett welchen ich ganz früh entdeckte, lange bevor ihm die öffentliche Würdigung als größten und intelligentesten Humoristen seiner Zeit adelte.

Ich lese also tatsächlich wieder Oliver Sacks, und natürlich beamt er mich innerhalb kürzester Zeit ins wissenschaftliche WOW mit dem man sich schwer tun mag die transpersonale Ebene aufrecht zu erhalten, welche Mulzer kurz zuvor mit seinem Ester Hicks und Co Zeugs öffnete, aber Grof und Wilson und Ähnliche beschützen, während selbst das gute, alte Esoterik am Prüfstand als bissiger Gault Millau für Psychokram seine Bedeutung bekommt, denn es ist nicht der Einzeltäter sondern die verschworene Lüge welche uns Probleme bereit, das interessante daran könnte sein das man Betrüger von Meistern zu unterscheiden lernt, und wer wäre besser geeignet als einer der vom Trickster zum Producer wird und immer Beides zugleich werden möchte.

Ein Qualitätsiegel für die Esoterik und Wellness-Szene?

Unbedingt notwendig, das Wort ist Vergangenheit, wird im Grunde nur in Anlassfällen wie einem energetischen Schutzring um ein Wiener Krankenhaus für 95 000 Euro thematisiert, als anderes Beispiel der Wahn mit dem Granderwasser wie er wenigstens von einem interessanten möglichen Netzwerkpartner im Standard recherchiert wird. Nur dagegen sein ist aber leider zu wenig, es ist viel viel komplizierter mein Freund, aber das ist mein Talent nicht deines.

Das Buch hat noch weitere Kicks für mich zu bieten, etwa in den Abschnitten in denen Sacks von seinem eigenen Leben als Assistenzarzt oder Student berichtet und von seinen eigenen Erforschungen und Experimenten mit Halluzinogenen. Psychedelic Garden ist der Ausdruck dessen in Meinem. Und ich erfahre neue Anregung, etwa zum Thema Meskalin, das für mich immer etwas Castaneda geprägt war aber vielleicht ein lohnender Neuanfang an Interessenslage sein könnte.

Mit einem hat Sacks ebenfalls recht, die Sonntagmorgen eignen sich perfekt, oder Samstagnächte davor, man muss die Kultur imitieren um in ihr bestehen zu können. Das Chameleon.

Sacks Bücher können eine Fundgrube sein, weil diese in allen Zeiten, Schichten und Kulturen vorhandenen Erfahrungswerte die Grundlage der psychischen Vielfalt und künstlerischen Manifestation darstellen. Ja, der Religion selbst, der Psychologie, der Magie.

Vielleicht hat er in einem anderen Buch auch an den neurologischen Entsprechungen für kollektive Halluzinationen geforscht, wie diese möglich erklärt sein könnten.

MÖGLICH ERKLÄRT, EIN NETTES BONMOT ?

Es ist kaum ermüdend aber dafür sehr inspirierend mit ihm die Geschichte dieser Phänomene neu zurück zu verfolgen bis hin zu Baudelaire, den künstlichen Paradiesen, Huxley und Hoffmann. Inzwischen gibt es eine neue Bewegung dieses Themas, wie ich hat vieles über ein bis zwei Jahrzehnte geruht um sich nun über Umwege zu Ruhm und Ehre zu verwerten. DMT und Ayahuasca beispielsweise in ihrer Workshop Quantität.  

Ich nehme meine Jugend wieder in Besitz. Sie im Geiste der Moderne, der Postmoderne, meiner eigenen achtsamen Emergenz fortzusetzen und auszubauen, als bestimmtes und kreatives So Sein, ich denke daran ist alles richtig und bestens.

Und sie es auch mit diesem Buch, in manchen Abschnitten fühlt es sich fast wie sein Bestes an. Seine Betrachtungskraft zur Welt, zum Wunder Gehirn ist eine der Schönsten , die ich kenne. Zumindest in der westlichen Moderne. Vielleicht noch C.G.Jung.

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